
Detail aus Fünfundzwanzig Pyramiden im Mondlicht #1, D.W. '23
Fünfundzwanzig Pyramiden im Mondlicht
Algorithmische Kulturchimären
Kürzlich musste ich an die Wüste denken. Weitläufige, sich stetig verschiebende Dünen unter dem Sternenhimmel.
Um die Erhabenheit dieser Erfahrung begreifen zu können, braucht man ein Objekt wie die Pyramiden Ägyptens als Brennpunkt. Ihre Formel einer rechtwinkeligen Basis, die zu einem Punkt darüber konvergiert, kodiert gleichzeitig Narrativen von Exotik.
Mithilfe meiner eigens programmierten Umsetzung dieser Formel habe ich eine Serie von strengen Kupferstichpostern gerendert, die endlose Permutationen dieser archetypischen Szene zeigen.
Ich drucke die Parameter jeder Pyramide (Ebenen, Böschung, Erosion, etc.) in den Sternen über ihr ab, um die alte Verbindung zwischen algorithmischer Architektur und Himmelsmechanik zu unterstreichen.
Sehe ich mir die scheinbar willkürlichen Wiederholungen an, weiss ich: Plato hatte Recht. Die Essenz der Pyramide ist nie zu sehen.
Das ist eine gute Sache. Die reine Geometrie gleitet chimärenhaft von einer Kultur in die Nächste, von Stupas zu Ziggurats1. Was bleibt ist das Mondlicht und die klare Wüstenluft.

Generative Vektorgrafik | D.W. '23
Fünfundzwanzig Pyramiden im Mondlicht No. 1
60 × 80 cm (≈ 23,6 × 31,4 in)
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Generative Vektorgrafik | D.W. '23
Fünfundzwanzig Pyramiden im Mondlicht No. 2
60 × 80 cm (≈ 23,6 × 31,4 in)
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Generative Vektorgrafik | D.W. '23
Fünfundzwanzig Pyramiden im Mondlicht No. 3
60 × 80 cm (≈ 23,6 × 31,4 in)
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Generative Vektorgrafik | D.W. '23
Fünfundzwanzig Pyramiden im Mondlicht No. 4
60 × 80 cm (≈ 23,6 × 31,4 in)
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Fußnoten
- 1↑ Stupas könnte man als Buddhistische Pyramiden bezeichnen. Ziggurats sind Babylonische Stufenpyramiden. Ich war überrascht, wie viele Pyramiden es gibt. Beispielsweise generiert der Algorithmus auch einen Pyramidenstumpf, welcher der Pyramide in Bodhgaya ähnelt.