Plaudereien über die Saga: Hintergründe ... Planungen ... Quellen ... Privates ... Mythologien ... Fakten ... Inspirationen ... Anekdoten.
KI-Fantasie-Quetzal.
Wildpferde in den USA, Wikimedia Commons.
Cover von Dolaze 3 mit dem Motiv Schlangen von Jolly Daubs.
Straßenszene in Bogotá, Kolumbien. KI-Szenenbild aus der Saga.
Red Hook, New York, Wikimedia Commons.
Wildpferde auf dem Seedskadee, USA, Wikimedia Commons.
Die Mariañaca-Saga entstand etwa 1976 und ist ein echtes Zeitdokument. Sie wuchs handschriftlich Kapitel für Kapitel, so wie die Muße es hergab. Erst im Jahre 2007 habe ich sie digitalisiert und einige Kapitel ergänzt.
In meiner Jugend, also 1976, schrieb ich To the Moon und Shoot the Freak, um meinem Unmut mit meiner Schule und Schulzeit zu überspitzen und in ein Abenteuer zu verpacken. Die ersten Kapitel schrieb ich in ein DIN-A4-Ringbuch auf der Sonnenterrasse gleich unter dem Kirschbaum.
Später entstanden dann Teile von Bimorítari und Thaqu. Damit war der Roman eigentlich fertig. Doch viel, viel später hatte ich plötzlich die Idee, dass Neal auch einmal nach Mexiko fahren könnte. Und damit trat ich eine Lawine los. Denn aus dem einen Kapitel Mexiko wurden plötzlich zwei Bände Peru und drei Bände Mexiko.
Mit dieser Erweiterung erschien zugleich ein neuer Feind auf der Bühne: Die Brüder Santander aus Mexiko. Der eine Drogenbaron, der andere Wirtschaftsmagnat und Politiker. Denn schlussendlich wäscht man sein Geld wo, wenn nicht in der Industrie?
So entstand ein Scheinriese. Insgesamt umfasst die Saga neuntausend Buchseiten. In der aktuellen Überarbeitung kürze ich sie mittlerweile um gut dreißig Prozent. Meist all das, was mir Füllstoff scheint, einfach um sie handlicher zu machen.
„Veröffentliche es doch!”, wurde ich 2011 ermutigt. Ich erschrak. Jemand Fremdes soll das lesen, was ich für mich privat geschrieben habe?
Als ich dann meine ersten Texte zu lesen gab, harrte ich atemlos im Nebenraum. Dabei überlegte ich mir die ganze Zeit: Welche Textstelle könnte jetzt gelesen werden ... wie kommt sie wohl an ... was habe ich eigentlich da geschrieben ... hätte ich das nicht anders formulieren können ... das ist doch Unfug. All dies.
Als ich mich entschied, die Saga der Öffentlichkeit vorzustellen, dachte ich sofort an einen Selbstverlag. Erschien es mir doch einfach, neben meinem Job hier und da ein Buch zu präsentieren, ohne Zwang und ohne Zeitdruck. Außerdem gefiel mir die Saga genau so wie sie war, da wollte ich mir durch niemanden hereinreden lassen.
So stellte ich die Texte zusammen, wie ich sie vorfand. Bei To the Moon und Shoot the Freak dauerte das zwei Wochen, obwohl das über tausend Seiten sind.
Wenn auch auch eine liebenswerte. Aber Hand aufs Herz: Das war echt ein Schnellschuss. Wie kann man nur ...?! Heute sehe ich all die Fehlerchen und ... ja ... einige Texte sind nicht mal ganz ausgeführt oder stolpern in zu großen Kinderschuhen einher ... andere verlieren sich in Ungenauigkeiten, viel zu langen Adjektivreihen ... Wortfehlern ... Schachtelsätzen ... Und dieser Tempuswechsel, den mag ich gar nicht mehr.
Na ja. Ich hatte eben doch keine Zeit und ließ mir keine Zeit. Alles musste schnell gehen und noch schneller publiziert werden. Dafür bearbeite ich die Saga eben neu. Oder der geneigte Leser überlese diese Fehlerteufelchen und schmunzele über den Inhalt.
So wie ich. Wenn ich heute nach einer Inspiration suche oder mich entspannen will, dann lese ich meine Saga. Einfach so. Da stehen Inhalte wie nebenbei, anhand derer ich heute einen ganzen Roman füllen würde. Und manche Sätze kriege ich heute, glaube ich, nicht mehr so hin.
Wenn ich die Saga noch einmal schriebe würde ich es dem Leser einfacher machen. Ihn im Wald der Fiktionen wandeln lassen, wie es Umberto Eco so lebendig beschrieb.
Zum Beispiel, die stilitische Unsitte AUSRADIEREN, die so typisch Anfänger ist und das Lesen unleidlich macht:
„Feuer!”, rief Neal.
So klingt es schön, so kennen wir es.
Aber ich wollte besonders viel auf einmal erzählen, so schrieb ich lieber:
„Feuer”, rannte Neal mit dem Eimer nach draußen.
Das bringt mich beim Lesen schon heraus, aber damals sah ich es nicht. Holprig, holpern Stolpersteine, nicht wahr!
Außer Donald Duck, Gaston & Co? Mein Lieblingsbuch ist Gerhard Masurs Bolivar. Packend. Persönlich. Professionell. Eindringlich. Visionär. Beide: Bolivar und Masur. Dann natürlich Grundzüge der Philosophie von Thomas Hobbes. In meiner Rangliste folgen auch die Democratic Vistasvon Walt Whitman sowie einige Werke von Kurt Tucholsky.
Ja, Tucholskys Zynismus gefiel mir. Die langen, trockenen, politischen Texte durchleuchteten so trefflich die menschliche Natur. Selbstmord? Nicht einfach zu klären in jenen Zeiten.
Vielleicht war der Herr Tucholsky ebenso unbequem wie der Herr Neruda oder der Herr von Ozzietzky? Überhaupt gibt es den Ausspruch „lügen wie gedruckt” nicht umsonst.
Manche nutzen die Literatur für ihre Zwecke. Dann nennt man es Medienmanipulation. Beliebter ist das Mittel der Volksverdummung, wie die Abschaffung der Informationen, des Denkens und der Lexika. Danke, liebe Utopisten, danke Mr. Orwell und… Ja, WIR!, Herr Zamiatin. Aber sprachen wir nicht über die Entstehungsgeschichte meiner Saga? Nein. Ende!
Das Dekorbild zeigt den aztekischen Regengott Tlaloc. Es lehnt sich stilistisch an ein Fresko im Tepantitla-Palast in Teotihuacán, Mexiko. Tlaloc umfließt sein grünes Paradies Tlalocan. Er gilt als einer der vier mächtigsten Götter der Azteken.
Tlaloc heißt auf Nahuatl: Der die Dinge sprießen läßt. Auf figürlichen Darstellungen trägt Tlaloc eine Maske mit großen, grunden Augen und langen Reißzähnen. Während der azekischen Hochlandkultur im vierzehnten bis sechzehnten Jahrhundert wurde der Regengott-Kult in ganz Mexiko wichtig. In den heiligen Kalendern war Tlaloc der achte Herrscher der Tage und der neunte Gott der Nächte.
Tlaloc war hoch angesehen, denn er verhinderte Trockenheit und Hunger. Zugleich war er gefürchtet, denn er schleuderte Blitze auf die Erde und entfesselte zerstörerische Hurrikane. Seine Regenfluten ließen die Ernte sprießen oder zerstörten sie.
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